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17.06.2011 - Wie lange wird meine Shopsoftware weiterentwickelt?

Jeder angehende Onlineshopbetreiber muss zunächst eine wesentliche Entscheidung treffen – nämlich die Auswahl der für seine Zwecke am besten geeigneten Onlineshopsoftware. Olineshopsysteme gibt es wie Sand am Meer. Doch wie stellt man als Onlineshopbetreiber sicher, dass eine Webshopsoftware stets weiterentwickelt wird, dass neue Module entwickelt werden, ständig Sicherheitslücken beseitigt werden und Updates zur Verfügung gestellt werden?

Die Entwicklung jeder Software wird irgendwann einmal eingestellt – oder etwa doch nicht? Gibt es eine Internet-Shop-Software, die ständig weiterentwickelt wird, für welche man als Shopbetreiber ständig Support erhält?

Lassen Sie uns, um diese Frage zu beantworten, ein wenig ausholen. Betrachten wir Software im Allgemeinen.

Zunächst unterscheidet man nämlich zwischen zwei grundsätzlichen Gattungen von Software, nämlich zwischen terminierender und aeternierender Software.

Terminierende Software

Der Begriff „terminierend“ stammt aus dem Lateinischen „terminus“ und bedeutet wortwörtlich übersetzt „Ziel“ oder „Grenze“ – bezogen auf die Weiterentwicklung einer Software bedeutet dies soviel wie „abgeschlossen“. Eine terminierende Software wurde also für eine bestimmte Lebensdauer entwickelt. Während sie von Nutzern eingesetzt wird, wird oft schon an der nächsten Version der Software gearbeitet und entwickelt. Ab einem gewissen Zeitpunkt wird terminierende Software häufig nicht mehr weiterentwickelt. Nutzer erhalten dann keine Updates mehr und werden so dazu gezwungen eine neue Version zu kaufen.

Beim Großteil der am Markt existierenden Software handelt es sich um terminierende Software. Microsoft erzeugt derzeit beispielsweise alle zwei Jahre eine neue Version des Betriebssystems Windows, der Office-Palette Outlook, Word, Excel, Powerpoint, Frontpage und dergleichen oder das Groupwaresystem Exchange. IBM macht nichts anderes mit seiner Lotus Domino / Notes Schiene, auch wenn es ein wenig länger dauert bis neue Versionen erscheinen.

Um zum E-Commerce zurückzukommen: Die Weiterentwicklung des Onlineshopsystems oscommerce wurde beispielsweise nach nur wenigen Jahren am Markt bereits wieder eingestellt – ohne Bereitstellung einer neuen Version. Stattdessen wurde unabhängig davon der Nachfolger xtcommerce ins Leben gerufen, dessen Weiterentwicklung ebenfalls nach nur wenigen Jahren wieder eingestellt wurde. Und wiederrum wurde anstelle einer neuen Version, völlig unabhängig davon die neue Shopsoftware Veyton ins Leben gerufen.

Das Problem, das sich für den Onlineshopbetreiber dadurch ergab ist, dass keine Upgrades von oscommerce auf xtcommerce und auch nicht von xtcommerce auf Veyton angeboten wurden. Shopbetreiber wurden damit regelrecht dazu gezwungen, sich um eine neue Onlineshopsoftware umzuschauen. Bekanntlich werden allerdings die meisten Onlineshops im World Wide Web - auch wenn es nur geringfügige Eingriffe sein sollten – für die jeweiligen Zwecke des Shopbetreibers angepasst. Daher reicht es für Onlineshopbeteiber in aller Regel nicht, einfach nur neue Lizenzen zu kaufen, das vollständige Onlineshopsystem mit allen notwendigen Anpassungen muss für den Shopbetreiber neu implementiert werden, was diesem Zeit und Geld kostet.

Neue Versionen bringen auf der einen Seite neue Funktionalitäten, sind aber in gewisser Weise auch schlecht für den Endverbraucher. Nämlich dann, wenn er damit dazu gezwungen wird, sich alle paar Jahre eine neue Version der jeweiligen Software, oder gar eine völlig neue Software, evtl. auch mit Installationskosten und Anpassungen zu kaufen, weil die Weiterentwicklung der alten Versionen eingestellt wird.


Aeternierende Software

Ganz anders sieht es bei aeternierender Software aus. Der Begriff „aeternierend“ stammt aus dem Lateinischen „aeternus“, was wortwörtlich übersetzt „ewig“ heisst. Bei aeternierender Software handelt es sich also um Software, die für die „Ewigkeit“ vorgesehen ist. Naja - natürlich kann eine Software nicht wirklich „ewig“ eingesetzt werden. Neue Betriebssysteme, neue Hardware, neue Systemumgebungen und Komponenten machen es unmöglich, völlig ohne Updates über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg ein- und dieselbe Software einzusetzen, daher bietet aeternierende Software selbstverständlich Updates und es erscheinen auch neue Versionen.

Der Unterschied zu terminierender Software ist aber ganz klar, dass nicht alle zwei bis drei Jahre eine neue Version am Markt erscheint, zu dessen Kauf die Endkunden gezwungen werden, sondern dass vielmehr versucht wird, diese für den technischen Begriff einer Ewigkeit immer weiter zu entwickeln, neue Module zur Verfügung zu stellen und Support zu bieten. Neue Kunden erhalten neue Versionen. Die meisten Module können allerdings in neuen sowie aber auch in alten Versionen installiert werden.

Man spricht dann von aeternierenden Software, wenn diese über mehrere Jahre hinweg in ein- und derselben Version eingesetzt werden kann und der Softwarehersteller in diesem Zeitraum immer wieder neue Module und Updates entwickelt und zur Verfügung stellt, welche der Nutzer freiwillig - bei Bedarf – nachinstallieren kann. Es werden zwar neue Versionen entwickelt, diese sind aber für neue Kunden vorgesehen – bestehende Kunden werden mit ihren Versionen weiterhin betreut.

Das klingt doch gut, oder? Warum ist dann nicht jede Software aeternierend? Dazu muss man sagen, dass es Softwarehersteller nicht ganz einfach haben. Sie müssen immer darauf achten, dass ihre Software konkurrenzfähig ist. Neue, moderne Funktionalitäten in eine bestehende Software zu integrieren ist nicht immer ganz einfach. Das funktioniert eigentlich nur dann, wenn die Software bereits von Anfang an sehr abstrakt, also mit einer sehr offenenen Programmarchitektur, entwickelt wurde – wenn bereits bei der Konzeption davon ausgegangen, dass an allen Stellen Erweiterungen kommen könnten. Diese Konzeption ist kein unerheblicher Aufwand und rechnet sich für einen Softwarehersteller oft erst nach vielen Jahren, was das Risiko für ihn entsprechend erhöht. Das ist auch der Grund, warum die meiste am Markt existierende Software alle paar Jahre wieder von diesem verschwindet und entweder durch eine neue Version oder gar durch eine völlig neue Software ersetzt wird.

Die erfolgreiche Entwicklung und Weiterentwicklung aeternierender Software schaffen daher nur wenige. Der Kern des internationalen ERP-Systems SAP ist beispielsweise sage und schreibe älter als 30 Jahre. Niemand würde jedoch auf die Idee kommen und behaupten, dass es sich dabei um eine veraltete Software handeln würde – das Gegenteil ist der Fall. Der abstrakte offene Aufbau der Software mit vielen Modulen erlaubt es dem Softwarehersteller, sie ständig weiterzuentwickeln. Der Kern der Enterprise Onlineshopsoftware Trade-System wurde Ende der 90er Jahre Entwickelt und existiert damit bereits länger als ein Jahrzehnt am Markt – eine Ewigkeit in der Informationstechnologie. Man halte sich vor Augen: Wer beispielsweise im Jahre 2003 ein Trade-System Shopsystem käuflich erworben hat, kann noch heute neue Module der Software hinzuinstallieren. Der Hersteller bietet auch heute noch Updates und Upgrades an.
Auch wenn bei SAP oder Trade-System in manchen Bereichen auf altbewährte Standards gesetzt wird, arbeiten diese Systeme mit höchstmodernsten Technologien und Funktionalitäten. SAP kann auf neuesten Serverumgebungen installiert werden, Trade-System nutzt modernste Technologien wie etwa HTML5, PHP5 in objektorientierter Programmierung und MySQL5.

Selbstverständlich lässt sich auch bei aeternierender Software niemals völlig ausschließen, dass die Software irgendwann durch eine völlig neue ersetzt wird. Die Philosophie hinter derartigen Systemen hält diese jedoch am Leben und Beispiele wie SAP oder Trade-System zeigen uns, wie lange aeternierende Systeme am Markt bestehen können.

Um also auf unsere eingehende Frage zurückzukommen, ob es ein Onlineshopsystem gibt, welches ständig weiterentwickelt wird, für welche man als Shopbetreiber ständig Support erhält und ständig neue Module angeboten werden, lautet also zweifellos „ja“. Zwar gibt es derartige Shopsysteme nicht wie Sand am Meer, aber schier „ewig lebende“ Webshopsoftware ist absolut kein Mythos.

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Kommentare

6 Kommentar(e) gefunden:


Bernd
17.06.2011 09:53
Ja das mit dem Ablaufen der Softwarelizenzen ist ein Jammer. So knebelt die Industrie einen dazu alle paar Jahre einen neuen Shop zu kaufen.

Hydra
17.06.2011 14:26
Das ist wirklich ein sehr interessanter Artikel. Wusste nicht dass es aeternierende Software gibt. DANKE für den Tipp!

Franz
17.06.2011 17:08
30 Jahre. Wow :) Aber ich denke nur so konnte sich SAP so entwickeln wie sich entwickelt hat.

Sven
18.06.2011 13:48
SAP ist wirklich beachtlich. Ich finde aber auch die 10 Jahre Trade-System ganz außerordentlich. Vor 10 Jahren hat das Internet doch erst so richtig begonnen zu leben. Respekt!

ThxAlot
20.06.2011 08:25
Das ist echt gut zu wissen. Werd beim nächsten Softwarekauf nach aeternierenden Alternativen suchen :)

Paul
20.06.2011 10:04
Software auf Dauer - gute Idee. Die meisten Softwarehersteller machen das wahrscheinlich nicht, weil sie an ihre Stammkunden neue Lizenzen verkaufen wollen. Aber schön dass es ein paar geschafft haben!
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